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Das Besondere der Windmühlenmesser

Besonderheiten des Handwerks


Handwerkliche Fachberufe und die Ausbildung

In allen Bereichen spielt die menschliche Arbeit in der Fertigung eines Windmühlenmessers eine große Rolle. Sie ist unverzichtbar, denn kaum ein „Werkzeug“ ist flexibler, schneller umstellbar und lernfähiger als die menschliche Hand, speziell wenn es um feine und außergewöhnliche Produkte geht.

Lange Zeit schien das Handwerk des Messerschleifens dem Untergang geweiht gewesen zu sein. Bereits 1969 wurde in diesem Beruf in Solingen nicht mehr ausgebildet und das Können drohte völlig verloren zu gehen. Zu Beginn der Neunziger Jahre versuchte die Manufactur Robert Herder Windmühlenmesser, diesen Beruf mit seinen besonderen Fachkompetenzen wieder aufleben zu lassen.

Nach langen Mühen gelang es 1997 ein zweijähriges Berufsbild durchzusetzen, in dem der alte Beruf des Messerschleifers wieder gelehrt wird. Großer Dank gilt Meister Wilfried Fehrekampf, der bereits 65-jährig, die Ausbildung der jungen Schleifer übernahm. Von 1997 bis zu seinem Tod im Mai 2011 hat er zehn junge Männer in diesem besonderen Handwerk bis zum Abschluß ausgebildet. Fast alle sind geblieben. Sie sind nun in der Lage, Messer dünn zu schleifen, zu pließten und blauzupließten und tragen so sein Handwerkserbe und das der Windmühle weiter.

Besonderheiten des Produktes


Wellenschliff am Brotmesser

Selbstverständlich hat die Brotsäge hoch geschliffene Wellenzähne in der Art des „Solinger Dünnschliffes“, die von Hand auspoliert werden. Das macht sie besonders scharf und ist maßgeblich wichtig für leichtes Schneiden auch härterer Brote. Die einzelnen Zähne an der Schneide sind dünner als bei herkömmlichen Wellenschliffen. Das macht sie um ein vielfaches schärfer, aber auch etwas empfindlicher.

Kleine Grate, die sich in den einzelnen Zähnen bei Gebrauch bilden können, sind bei diesem Wellenschliff völlig normal und tun der hohen Schneidfähigkeit keinen Abbruch.

Spalte zwischen Holz und Klinge

Spalte zwischen Holz und Klinge sind aus folgendem Grund nicht immer ganz auszuschließen, stören einen überzeugten Windmühlenmesser-Nutzer nicht.

Manche Hölzer sind durch ihre Härte in der Verarbeitung etwas schwierig.

Auch naturelle Unebenheiten, wie Wurzeln, Fasern oder Rinden können keine völlige Schließung von Holz und Klinge garantieren. Wenn das Messer benutzt und gereinigt wird, kommt es auch vor, dass sich das Holz in Verbindung mit Spülwasser geringfügig von der Klinge löst. Dies ist kein Grund zur Beanstandung.

Hygiene

In Bezug auf Hygiene lässt sich zweifelsfrei sagen, dass Holzgriffe und Schneidbretter genauso hygienisch sind wie solche aus Kunststoff, dies geht aus einer im „European Journal of Wood and Wood Products“ veröffentlichten Studie hervor.

Um zu prüfen, wie viele Bakterienkulturen unter spezifischen Bedingungen auf Kunststoffbrettern oder auf Holzbrettern wachsen, wurden die Unterlagen für jeweils einen Monat in Privathaushalten oder Gastronomiebetrieben benutzt und danach mit Bakterien kontaminiert und unterschiedlich gelagert. Nach 15-stündiger Lagerung in ungereinigtem Zustand fanden die Wissenschaftler an den Holzgriffen und den Holzbrettern wesentlich weniger Bakterien als auf denen an Kunststoff. Nach dem Waschen gab es kaum noch Unterschiede, in beiden Fällen war die Bakterienzahl gering.

Einen großen Einfluss auf das Bakterienwachstum hatte die Feuchtigkeit. Blieben die Oberflächen feucht, bildete sich ein ideales Mikroklima für die Vermehrung von Bakterien. Holzbretter scheinen aufgrund ihrer Porosität schneller abzutrocknen, daher wuchsen die Bakterien hier nicht so gut.